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Die Überquerung eines reißenden Flusses

Buchauszug aus “Mein Leben mit den Meistern des Himalayas” (AV108, Neuübersetzung, Agni Verlag 2018).

Schüler gibt es viele, doch nur wenige Getreue. Eine Menge Anhänger kamen zu meinem Meister und baten: »Bitte akzeptiert mich als Euren Schüler.« Ein jeder bewies seine Treue, indem sie ihm dienten, spirituelle Lieder sangen, lernten und die mannigfaltigen Disziplinen studierten. Er gab ihnen keine Antwort darauf. Eines Tages, in Süd-Indien, rief er alle zwanzig zu jener Zeit anwesenden Schüler zu sich und forderte: »Lasst uns gehen.« Jedermann folgte ihm zum Ufer des nahen Flusses Tungabhadra. Er war zu einem mäch­tigen Hochwasserstrom angeschwollen, breit und höchst­gefähr­lich. Er sagte: »Wer diesen Fluss überquert, ist mein getreuer Schüler.« Weiterlesen

Frage: Wenn Meditation erfordert, dass wir nichts denken, warum müssen wir uns dann an unser Mantra erinnern?

Pandit Rajmani Tigunait: Es gibt einen Grund, warum man sich an sein Mantra erinnern muss. Wir benutzen Mantra als Vehikel, um diesen Zustand des Nicht-Denkens zu erreichen. Solange man einen Verstand hat, muss man darüber nachdenken. Das ist eine grundlegende, fundamentale Definition von Geist – in der Tat ist die Natur des Geistes Spanda (Pulsieren) mit vollem Bewusstsein, dass er sich bewegt. Wenn es eine energetische Bewegung ist, dann in Form von Prana. Wenn es Bewegung im Sinne von Gedanken ist, dann wird es Geist genannt. Prana als Vehikel zum Verständnis der Bewegung von Gedanken wird Geist genannt, und das Vehikel zur Wahrnehmung von Bewegung in Form seiner energetischen Dimension wird auch Geist genannt. Geist ist Prana, Prana ist Geist – beide sind genau dasselbe. Wenn der Geist aktiv ist, ist Prana aktiv. Wenn der eine gestört ist, ist der andere gestört. Wenn der eine ruhig und gelassen ist, ist der andere ruhig und gelassen. Dies ist ein unvermeidliches Naturgesetz. Weiterlesen